Achtsam mit Hund: 11 Ideen für mehr Achtsamkeit im Hundealltag
Das eigene Mindset im Leben & Training mit Hund ist mächtig. Es entscheidet darüber, wie wir unseren Hund wahrnehmen und wie wir im Alltag mit ihm umgehen. Achtsamkeit ist dabei für uns der Schlüssel. In diesem Beitrag teilen wir 11 wertvolle Ideen aus unserem Alltag, die unseren Umgang mit unserem Hund Carlos achtsamer & wertvoller gemacht haben.
1. Dem Hund Mitspracherecht im Alltag geben
Als Hundebesitzer treffen wir viele Entscheidungen für unseren Hund. Doch es kann unglaublich wertvoll sein, ihn in bestimmten Situationen mitbestimmen zu lassen. Carlos darf zum Beispiel entscheiden, wann wir in eine Gassirunde starten und wann wir ihm das Geschirr ausziehen. Auch kleine Entscheidungen, wie die Wahl zwischen verschiedenen Kauartikeln oder die Richtung beim Spaziergang, geben ihm das Gefühl, aktiv am Alltag mitzuwirken. Natürlich gibt es Hunde, die mit zu vielen Entscheidungen überfordert wären – deshalb achten wir darauf, die richtige Balance zu finden.
Selbstwirksamkeit beim Hund fördern: 7 Ideen
Spaziergangsroute wählen: An Weggabelungen entscheiden lassen, wohin es geht
Tempo bestimmen: Mal langsamer schlendern oder schneller traben
Pausen einlegen: Wenn der Hund stehen bleibt oder sich hinsetzt, nicht sofort weitergehen
Lieblingsplatz wählen: Entscheiden lassen, wo er sich im Haus oder Garten entspannen möchte
Spiel oder Ruhe: Fragen, ob er gerade Lust auf eine Spieleinheit hat
Futterwahl mitgestalten: Zwischen zwei oder drei Optionen wählen lassen
Beschäftigung aussuchen: Ob Schnüffelteppich, Suchspiel oder Spieleinheit – der Hund darf entscheiden
2. Der Spaziergang gehört dem Hund
Für Carlos ist der Spaziergang einer der spannendsten & herausfordernsten Momente des Tages. Deshalb schenken wir ihm währenddessen unsere volle Aufmerksamkeit. Unser Handy bleibt in der Tasche und wir konzentrieren uns voll & ganz auf ihn. Wir beobachten, was ihm Freude bereitet und wo er vielleicht Unterstützung braucht. Gerade mit einem Deprivationshund ist es essenziell, wachsam zu sein, um frühzeitig auf mögliche Trigger reagieren zu können. Unser Hund spürt, wenn wir achtsam sind – und genau das gibt ihm Sicherheit.
3. Dem Hund Zeit lassen
Wir sehen oft, dass Hunde weitergezogen werden, sobald sie stehen bleiben, um zu schnüffeln. Doch Schnüffeln ist ein Grundbedürfnis! Wenn Carlos innehält, bleiben wir ebenfalls stehen. Wir überholen ihn nicht, sondern geben ihm die Zeit, die er braucht, um seine Umwelt wahrzunehmen. Dadurch wird er insgesamt ruhiger und aufmerksamer – und wartet auch eher auf uns, wenn wir mal zurückfallen.

4. Slow Down – unser Runterfahrritual nach dem Spaziergang
Ein Spaziergang steckt für unseren Hund voller Eindrücke und Herausforderungen. Deshalb nehmen wir uns danach bewusst Zeit, um runterzufahren. Wir gehen nicht direkt nach drinnen, sondern verbringen erst ein paar Minuten auf der Terrasse. Je nachdem, wie die Runde verlaufen ist, braucht Carlos manchmal noch Unterstützung beim Runterfahren – sei es durch ein kleines Suchspiel, ein paar Zoomis oder einfach gemeinsames Sitzen im Gras. Dieses Ritual hilft ihm (und uns), zur Ruhe zu kommen und den Spaziergang positiv abzuschließen.
Mehr über unser Runterfahrritual erfährst Du in diesem Instagram Beitrag:
5. Gassitracker nutzen – Spaziergänge reflektieren und planen
Jede Gassirunde wird bei uns im Gassitracker dokumentiert. Wir halten fest, wie hoch das Stresslevel war und welchen Reizen Carlos ausgesetzt war. Das hilft uns nicht nur, vergangene Spaziergänge zu reflektieren, sondern auch, künftige Runden gezielt zu planen. Nach einem stressigen oder “reiz”-vollen Spaziergang gestalten wir die nächste Runde bewusst ruhiger. Falls du unseren Gassitracker ausprobieren möchtest, findest du ihn hier:

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6. Social Media Detox – Fokus auf das echte Leben
Social Media kann bereichernd sein – besonders für Mensch-Hund-Teams wie uns, die sich mit ihren Herausforderungen manchmal allein fühlen. Doch es kann auch frustrierend sein, wenn scheinbar perfekte Hunde und Halter unrealistische Erwartungen schüren. Deshalb nehmen wir uns regelmäßig bewusst Auszeiten von Social Media, um den Fokus wieder auf das Wesentliche zu richten.
7.-11.: Noch mehr Ideen erfährst Du in dieser Podcastfolge:

#8 Achtsam mit Hund: 12 Ideen für mehr Achtsamkeit im Hundealltag

Wer schreibt?
Hi, wir sind Nikolas & Lisa und gemeinsam mit unserem Tierschutzhund Carlos haben wir 2021 rabaukenglück gegründet. Auf Instagram und in unserem Podcast „rabauken Radau“ lassen wir andere Hundebesitzer offen & ehrlich an unserem Leben mit Carlos teilhaben und geben hilfreiche Tipps & Reminder für einen positiven & achtsamen Alltag mit Hund.
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